Nürburgring Drift Cup Sport1 Trackday, 5.07. – 8.07.2018

Der dritte Lauf des Nürburgring Drift Cups fand teils im Rahmen des Sport 1 Trackdays statt. Am Freitag und Samstag konnten Alex, Patrick, Andi Facchin und Jan den ganzen Tag über die Müllenbachschleife in freien Trainings geniessen. Andi und Jan haben direkt im ersten Training der Pro Klasse angefangen zu batteln und haben das über die Tage auch weiter geübt, ausser wenn einige der Helfer und Freunde ein paar Runden mitfahren wollten, wurde auf das Batteln verzichtet.

Am Samstag Abend musste das Fahrerlager von der Müllenbachschleife in ein anderes Fahrerlager bei der Mercedesarena umgezogen werden, da der Wettbewerb mit Quali und Rennen am Sonntag in der Mercedesarena des Nürburgring GP Kurses stattfand. Es war dabei spannend zu sehen, wieviele Fahrzeuge neben den eigentlichen Rennfahrzeugen eigentlich involviert sind um den Sport den wir lieben ausüben zu können.

Alex hat sich in der Club Klasse für das Top 16 qualifiziert, alle drei der Pro Klasse für das Top 32 Finale. Unten findet ihr die Erlebnisse der Fahrer aus ihrer Perspektive.

Alex: Für Alex und ihren Fox ging es zur nächsten Mutprobe auf den Nürburgring. Eine noch schnellere Strecke als Anneau mit unumgänglichem Einsatz der Flyoff-Handbremse sorgte für etwas Anspannung. Das Driften mit der Flyoff wurde bei den Kollegen von Grip-Drift am Wochenende vor dem Nürburgring ausgiebig geübt, u.a. unter Anleitung von Jan (vielen Dank!), so dass Alex nicht mehr das Ziehen der Flyoff scheute. In den ersten Runden noch etwas verhalten und am Strecke kennenlernen, sind Fox und Frauchen pro Runde mutiger und schneller geworden. Das gesetzte Ziel, die Müllenbachschleife an den zwei Tagen komplett im Drift ohne Absetzen durchzuziehen, war bereits im zweiten Trainingslauf am Freitagmittag erreicht.

Nach dem Umzug am Samstagabend ging es am Sonntag auf eine neue Strecke und somit ein neues Streckenlayout. Die Strecke war etwas technischer und langsamer, so dass sich Alex und der Fox gleich pudelwohl fühlten. Im zweiten Training lief das Streckenlayout aus dem Effeff, so dass auf eine Optimierung der Linie und des Driftstils geachtet werden konnte. Die Qualifikation stellte keine große Hürde dar, der Fox konnte sich mit 72 Punkten weit vorn unter den Qualifizierten ein sicheres Plätzchen unter den Top16 ergattern. In der ersten Runde der Top16 hatte der Fox mit dem Skyline von Manuel Schimpf einen harten Gegner als den ersten Battlepartner in seinem Driftcar-Dasein. Bei dem Chaserun folgte der Fox der hervorragend gefahrenen Linie des Skylines und drehte sich beim Berühren der Curbs kurz vor der Sonaxkurve leider ein. Dafür folgte ein hervorragender Leadrun des Foxes, in welchem der Skyline den Drift abgebrochen hatte. Es folgte ein One-more-Run, M. Schimpf wählte als besser Qualifizierter den Leadrun. Diesmal konnte der Fox ohne Fehler dem Skyline folgen, doch der Abstand zum Skyline war zu groß und die Runde ging an den Kontrahenten, welcher den 4. Platz in der Clubklasse ergattern konnte.

Für Alex und den Fox war ihre allererste Teilnahme am Nürburgring Drift Cup ein gelungenes Wochenende. Ihre Ziele wurden erreicht und zusätzlich hatte man jede Menge Spaß mit Freunden und den Driftkollegen des Driftteam Switzerlands.

Patrick: Am Donnerstag morgen machte ich mich auf den Weg zum Nürburgring und kam gegen 17 Uhr an. Andi war schon vor mir eingetroffen und wir haben direkt angefangen das Fahrerlager aufzubauen. Am Freitag Morgen ging es los mit dem ersten Traning, ich war schon seit mehreren Jahren nicht mehr auf dieser Strecke unterwegs und hatte somit ein wenig Bammel. Nach den ersten paar Traningsläufen wurde mir schnell klar, dass ich bei dem Grip, den ich auf der Hinterachse fahre definitiv mit viel mehr Speed ins Schumacher-S kommen muss. Am Nachmittag  hatte ich mich nach jeder Runde mit GPS kontrolliert und habe dadurch den optimalen Speed herausgefunden.
Am Samstag haben wir noch ein wenig weiter trainiert leider lief der Bmvrolet im 2 Training nicht auf allen Zylindern. Als ich von der Strecke runter kam war der Thomas Grosse auch schon vor Ort und wollte helfen herauszufinden, wieso er nicht lief. Nach ca 10 Minuten haben wir festgestellt, dass ein Zündkabel gebrochen war. Nach kurzer Suche im Fahrerlager hat mir Lars Visser ein Kabel angeboten, das ich bis am Sonntag Abend brauchen durfte. Am Samstag Abend mussten wir das ganze Fahrerlager dann abbauen und verschieben.
Am Sonntag ging es los mit dem neuen Layout. Nach ein paar Runden kam ich ein wenig weit raus mit der Hinterachse und bekam einen Schlag auf das Rad. Ab diesem Moment fühlte sich das Auto speziell an. Ich ging ins Paddock zurück und schaute nach. Ich musste eine Schraube austauschen und dadurch hat es die ganze Lenkgeometrie verstellt. Also ging ich mit irgendeiner Hinterachseinstellung ins zweite Training. Das Auto war sehr schwer zu beherrschen. Ich versuchte das bestmögliche aus der Situation zu machen. Im Quali war ich sehr nervös, da ich im ganzen ca. 6 Trainingsrunden fuhr und mit dem Layout Mühe hatte. Die ersten zwei Läufe waren 0 Punkte. Beim 3ten Lauf hatte ich mir gesagt „fahr so save wie es nur geht, Hauptsache ein wenig Punkte“. Das konnte ich auch umsetzen und habe mich knapp für die Battles qualifiziert. Da traf ich auf Chris Nigemaier und erwartete, dass es ein sehr schnelles Auto ist und ich durch dies von Anfang voll pushen muss – leider war das Auto deutlich langsamer als erwartet und ich musste soviel bremsen, dass ich nicht mehr bis zum Clipping Point kam und kurz geradestellen musste. Bei meinem Leadrun ging mir das Layout so gut auf wie noch nie an diesem Tag, leider war dies zu spät und ich war ausgeschieden.
Trotz allem war es ein geniales Wochenende mit super Leuten, das extrem viel Spass gemacht hat.

Jan: Ich habe mich sehr auf das Wochenende gefreut, denn schon letztes Jahr haben die zwei Tage freies fahren in der Müllenbachschleife sehr viel Spass gemacht! Auch dieses Jahr war es wieder so und bereits am Freitag Abend musste ich mir ernsthaft Gedanken über das Reifenmanagement machen, denn der E46 JZ Turbo lief problemlos und hatte richtig Hunger auf die frischen Reifen. Viel Battletraining mit Andi Facchin, Johnny Voogdt, Felix Berger und Steve Leiber und viele erfreute Gesichter auf dem Beifahrersitz, wenn ich mal nicht am batteln war, fassen die zwei Tage gut zusammen 🙂
Am Sonntag Morgen gab es nach dem Umzug in die Mercedes Arena auf der deutlich langsameren und kürzeren Strecke zwei Trainings ohne viel Fahrzeit. Im zweiten Training hat sich dann meine linke Antriebswelle nach einem Clutchkick im 3. Gang beim Einleiten in die erste Rechtskurve auch noch verabschiedet, womit das Training für mich beendet war. Rechtzeitig vor der Quali war die Ersatzwelle mit Hilfe von Andi verbaut (vielen Dank!). Ich habe mich mit nicht 100% Vertrauen in die Technik mit 69/100 Punkte für die Top 32 Finalbattles qualifiziert. Der 18. Platz bedeutete, dass ich gegen meinen Driftbuddy Johnny Voogdt ran musste. Ich wusste, dass er mit Semislicks fahren würde, also habe ich auch Semis aufgezogen, welche mir Patrick Gafner netterweise überlassen hatte. Entsprechend konnte ich in meinem Chaserun richtig schön Druck machen, welcher mit Vorteil für mich zu Ende ging. In meinem Leadrun hatte ich dann in der letzten ganz scharfen Linkskurve einen kurzen Straight drin, welcher zu einem One-More-Run führte. Johnny entschied sich für den Leadpart, was mich eigentlich freute. Ich gab alles, war kurz nach dem Start schön nah dran, bis ich in der Transition vor der letzten Links den Winkel von Johnny bei dem geringen Abstand nicht halten konnte und mit quasi 90 Grad Winkel fast stehen blieb. Er konnte die Transition fertig fahren, durchziehen und zog somit in die Top 16 gegen Bas Mul ein. Dank der Driftfamiliy und dem Driftteam Switzerland war das Wochenende auch ohne eine Top Platzierung richtig gelungen! #keepitfun!

 

Andi: Dritte NDC Runde! Diesmal hatte ich genug Reifen dabei um die Fahrzeit besser nutzen zu können. Die konnte ich gut gebrauchen um meine Scandinavian-Flick-Entries zu verbessern. Auch das Battletraining kam nicht zu kurz und machte grossen Spass. Zwischendurch eine Pause zum Austauschen des abgelösten Servorücklaufschlauchs oder um auf dem Beifahrersitz von Alex‘ Mustang Platz zu nehmen. Sie steigerte sich von Runde zu Runde bis wir jedoch ins Kiesbett kreiselten. Mit reparierten und gereinigten Autos starteten wir in den zweiten Trainingstag und liessen es wieder fliegen. Bei mir wars wortwörtlich die Heckscheibe, bei Pädu der Frontsplitter. Zum Glück Teile auf die man zur Not verzichten kann. Am Abend hiess es dann Fahrerlager abbrechen und auf den Hänger schichten, der Umzug ins grosse Fahrerlager schräg hinter dem Boxengebäude stand an. Im grossen Konvoi über die Strecke war ein spannender Anblick. Am Sonntag hiess es dann sich mit wenig Trainigszeit auf die neue kompakte Strecke einzuschiessen. Eine anspruchsvolle Aufgabe welche bei mir mit dem 19. Qualiplatz endete. Zuvor galt es noch Jans zerschossene Antriebswelle zu wechseln, was wir ohne Probleme meisterten. Im ersten Battle gegen Philip Jäger war für mich leider schon wieder Feierabend, meinen viel zu grossen Abstand im Chaserun konnte ein recht passabler Leadrun nicht wettmachen. Hauptsache wir hatten eine ganze Menge Spaß und freuen uns aufs nächste Mal!

Das nächste grosse Event wird bereits in der Schweiz auf der historischen Rennstrecke in Lignieres über dem Bielersee stattfinden, wo alle Driftteam Mitglieder, Freunde, Familie und Fans herzlich willkommen sind. Bis im August (18. und 19.08.2018)!